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Nicht edler im Gemüt

■ Abgewählter GAL-Parteichef Kurt Edler geht mit den Grünen heftig ins Gericht

Kurt Edler schließt nicht aus, die Grünen zu verlassen. „Zurzeit“, so der vor vier Tagen zurückgetretene Parteisprecher, „ist das aber kein Thema. Ich brüte noch vor mich hin.“ Bis zur Neuwahl eines Landesvorstandes sei er noch geschäftsführend im Amt, und er wolle „keinen Scherbenhaufen hinterlassen“. Zunächst, so der 51-Jährige sarkastisch, „begebe ich mich ins politische Abklingbecken und warte darauf, dass sich der Rest an grüner Ausstrahlung neutralisiert“.

Auf der Mitgliederversammlung der GAL am Sonnabend war der siebenköpfige Landesvorstand um Edler und seine Co-Sprecherin Antje Radcke zurückgetreten, nachdem er eine Vertrauensabstimmung mit 73 zu 76 Voten verloren hatte (taz berichtete). Die grüne Basis hatte der Parteiführung damit die Hauptschuld an den Stimmenverlusten bei der Bürgerschaftswahl am 23. September zugewiesen. Die GAL war von 13,9 auf 8,6 Prozent abgestürzt und zusammen mit dem Koalitionspartner SPD in die Opposition verbannt worden.

Das sei „ein infantiles Verhalten der Versammlung“ gewesen, kritisiert Edler. Er wolle kein schlechter Verlierer sein, aber die Grünen müssten sich überlegen, „ob sie es sich weiter leisten können, von zufälligen Mehrheiten abhängig“ zu sein. Vielleicht sollte die GAL „über das Delegierten-Prinzip nachdenken, da würde eine höhere Verbindlichkeit entstehen“. Und es könnte verhindern, hofft Edler, „dass da Leute kommen, die sich jahrelang nicht blicken ließen, um alte Rechnungen zu begleichen“.

Er selbst scheide ohne Verbitterung. Aber wenn „einem die eigene Partei nach 20 Jahren so den Stuhl vor die Tür setzt, muss man das erst mal verdauen“. smv

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