piwik no script img

Ein Männlein steht im Walde

■ Von der „prima poesis“ des Menschenlebens: Von Freitag bis Sonntag findet in Hamburg mit umfangreichem Begleitprogramm der 2. Kinderlied-Kongress statt

Keine Frage, Gesang und Lieder sind ein wesentlicher Bestandteil jeder Kultur. Mitgefühl, Freude, Schmerz und auch Wut können da-rin stecken. Aber in unserer modernen Dienstleistungsgesellschaft lassen wir lieber andere für uns singen und hören zu. Dabei bleibt Gesang aber wichtig. Jeder kennt irgendwelche Lieder auswendig, die für ihn großen emotionalen Stellenwert besitzen.

Das gilt auch und besonders für Kinder. Für sie sind Lieder oft der erste Anlass, sich Gedanken über Musik und Poesie zu machen. Enzensberger bezeichnete daher Kinderlieder als die „prima poesis“ eines jeden Menschenlebens. Wie intensiv diese Auseinandersetzung seien kann, wissen alle Eltern, die sich zum 1000. Mal die selbe Kassette anhören müssen.

Dem weiten Thema „Kinderlieder“ widmet sich nun von Freitag bis Sonntag der 2. Kinderlied-Kongress, veranstaltet von Stephan von Löwis und dem Verein KinderKinder in Zusammenarbeit mit der staatlichen Jugendmusikschule sowie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Er bietet zahlreiche themenspezifische Workshops, Foren und Seminare in den Räumen der Jugendmusikschule am Mittelweg 42 sowie mehrere Konzerte, unter anderem eine Kinderlied-Gala im Schauspielhaus.

Seminarthemen wie „Welche Musik für welches Alter?“, „Musikspiele aus aller Welt“, „Leben und Tod im Kinderlied – Lieder zu ernsten Themen“, „Kinderliedermacher, ein Beruf mit Zukunft?“ oder „Gesundheitsthemen im Kinderlied“ stehen für eine begrenzte Zahl zahlender Kongressbesucher auf dem Programm. Auch eine Schreibwerkstatt ist geplant, ein Forum zum Thema „pädagogische Verantwortung“ oder eine Analyse von Kinderliedern im TV.

Oliver Törner

Konzert u.a.: Apfelklops & Co (Rock und Lieder zum Thema Ernährung und Bewegung), Freitag, 9 Uhr + 11 Uhr, Altonaer Theater (Anmeldung unter Tel. 28 49 91 80, ab 5 Jahre); Kinderlied-Galas, Schauspielhaus: So, 14.30 Uhr + 17 Uhr (Kartentel. 24 87 13); Kongress-Infos: Tel. 29 99 11 38, www.kinderkinder.de

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen