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goldmann-verlag: keine zeit für mullahs

Der Münchner Goldmann-Verlag hat momentan keine Zeit für Mullahs. Zumindest hat der Verlag die Taschenbuchausgabe des Romans „Der Mullah von Bullerbü“ auf den Herbst kommenden Jahres verschoben. Goldmann begründet die Entscheidung so: Wegen der aktuellen Weltlage wäre jetzt nicht die Zeit für Mullah-Satiren. Zur Erinnerung: Die Wahrheit hat den von Gerhard Henschel und Wiglaf Droste verfassten „Mullah von Bullerbü“ im vergangenen Jahr auszugsweise vorabgedruckt. Abgesehen davon, dass es seinerzeit auch nicht gerade ruhig zuging in talibanesischen und anverwandten Reichen – was bedeutet eigentlich der Satz: Es ist keine Zeit für Mullah-Satiren? Ohne das Büchlein überbewerten zu wollen, aber was wäre geschehen, wenn im Jahr 1940 ein Hollywood-Produzent dem Komiker Charlie Chaplin gesagt hätte: „Gut, Mr. Chaplin, dass Sie den ‚Großen Diktator‘ gedreht haben, aber wir verschieben die Premiere lieber. Es ist jetzt nicht die Zeit für Hitler-Satiren.“ Chaplin hätte sicher geantwortet: „Vielen Dank für so viel offene Feigheit.“

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