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Berti Vogts, Fußballtrainer

Der Korschenbroicher

Hans-Hubert Vogts war schon in Alaska, Südafrika, Neuseeland, in Ruanda und der Serengeti. Auch bestieg er die Berge des Himalaya. Nun ist er in Kuwait und trainiert die Fußballer des Scheichtums. Für die WM 2006 in Deutschland soll sich das Team qualifizieren. Derzeit machen Vogts’ Schützlinge Lockerungsübungen im Europa-Park Rust, dessen Chef, Roland Mack, Berti noch aus seiner Zeit bei Bayer Leverkusen kennt. Dort fahren sie Achterbahn und ergötzen sich an Ritterspielen. „Hier macht die Arbeit wirklich Spaß“, sagt Vogts trotz der Niederlagen in Testspielen: 1:2 gegen Racing Straßburg. 1:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Der 1. FC Nürnberg am Sonntag und der SC Freiburg dürfen auch noch gewinnen.

Berti ist in der Welt herumgekommen, weswegen ihn Roger Willemsen entgegen der landläufigen Meinung für den „bei weitem kosmopolitischsten Bundestrainer der deutschen Fußballgeschichte“ hielt. Für alle anderen imponiert CDU-Mitglied Vogts als Inbegriff des naiven, angepassten, farblosen Kleinbürgers aus Korschenbroich, der es mit verbissenem Karrierewillen nach oben geschafft hat. Berti sagt von sich, als Fußballer nicht sehr talentiert gewesen zu sein, dafür verfügte er über Verbissenheit und Zähigkeit. So brachte es der Abwehrspieler von Borussia Mönchengladbach auf 96 Länderspiele. Als Bundestrainer (von 1990 bis 1998) versuchte er mit Hilfe alter Tugenden, gegen die Vogts’sche Verspanntheit anzukämpfen und die Öffentlichkeit von seiner Person zu überzeugen – trotz des EM-Gewinns 1996 vergeblich. Der 74er Weltmeister landete bei abenteuerlichen Verschwörungstheorien und in deren Folge Mitte letzter Saison auf dem Trainerstuhl von Leverkusen. Eine halbe Fußballmannschaft an Assistenten unterstützte Vogts dort, doch es wollte nicht so recht klappen. Entlassung nach dem letzten Spieltag, das kleinformatige Bild vom Spießer Vogts wurde neu eingefasst. Berti rettete sich an den Persischen Golf. Dort hat er keine Geschichte. FOTO: IMAGO/CAMERA 4

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