: Feuer gegen soziale Kälte
Lebhaft aber friedlich verlief die Einweihung des Foyers der „Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik“ (HWP), zu der auch Wissenschaftssenator Jörg Dräger eingeladen war. Studierende hatten vor dem Eingang vier Tonnnenfeuer „gegen soziale Kälte“ angezündet und die Feier mit der symbolischen Versteigerung der HWP begonnen. Doch auch Dräger kam nach einem Pfeifkonzert zu Wort.
Anlass der Feier war die Fertigstellung der Glaskuppel, die das einst dunkle Foyer in einen lichten Raum verwandelt. Wie von der taz hamburg berichtet, hatte der Asta den Senator ausgeladen, weil dessen „neoliberale Wissenschaftspolitik“ untragbar sei. Studiengebühren seien „Mechanismen der Ausgrenzung bildungsferner Schichten“, kritisierte Asta-Refernt Martin Dolzer in seiner Rede. 80 Prozent aller Studierenden müssten ihr Studium selber finanzieren. Dolzer zum Senator: „Wie sollen diese Studenten in der Regelstudienzeit bleiben?“
Der 33-Jährige Politiker blieb trotz der gereizten Stimmung gelassen und ließ sich auf keine Debatte ein. Auch er habe den Wunsch nach einer „konstruktiven Diskussion über Studienbedingungen“, sagte Dräger. Er wolle dies aber in einem „passenden Rahmen“ tun.
Die anwesenden Gäste und Professoren verfolgten das Spektakel teils mit Ärger, teils mit Sympathie. „Viele hätten es vielleicht vermisst, wenn es gar keine Aktivitäten gegeben hätte“, bemerkte Andrea Brückmann von der „Gesellschaft der Freunde und Förderer“ der HWP. kaj
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