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Kriegsgebiet Watt

■ Im Nationalpark will die Bundeswehr heute Raketen abschießen

Nach zweimaliger Verschiebung sollen jetzt doch Raketen im Nationalpark Wattenmeer in der Meldorfer Bucht erprobt werden. Das schleswig-holsteinische Umweltministerium bestätigte gestern auf Anfrage, dass die Bundeswehr den grünen Minister Klaus Müller zum Abschuss zweier Hochgeschwindigkeitsflugkörper eingeladen habe. Nach Angaben der Schutzstation Wattenmeer sind die Abschüsse voraussichtlich am heutigen Tag geplant.

Ein Ministeriumssprecher sagte: „Wir sind darüber nicht glücklich.“ Allerdings gebe es langfristige Verträge, die die Erprobung erlaubten und die eingehalten werden müss-ten. Das Ministerium werde jedoch weiter mit dem Verteidigungsmi-nisterium verhandeln, um ein Ende der Abschüsse zu erreichen. Diesmal würden zwei Beobachter aus Müllers Behörde teilnehmen, um die Auswirkungen der Raketenabschüsse genau zu überprüfen.

Scharfer Protest kam von der Schutzstation. Zurzeit würden sich noch mindestens 30.000 bis 40.000 Wat- und Wasservögel in dem betroffenen Gebiet aufhalten, kritisierten die UmweltschützerInnen. Die Vögel bereiten sich entweder auf die Überwinterung oder den Weiterflug in ihre Winterquartiere vor.

Weniger der Abschuss der Raketen als solcher sei so störend für die Tiere, sagte Lothar Koch von der Schutzstation, als vielmehr der vorherige und der anschließende Einsatz von Hubschraubern und Suchkommandos. lno

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