: Männer streiten um Fraueninformatik
Bremen (taz) – „Es gibt aber offensichtlich Entscheidungen, mit denen sich die Selbstverwaltung selbst in Frage stellt“, mit diesen Worten kommentierte Hermann Kuhn, wissenschaftspolitischer Sprecher der grünen Bürger-schaftsfraktion, die Entscheidung der Hochschule Bremen, auf die Berufungsliste für den Studiengang „Informatik für Frauen“ nur einen Mann zu setzen.
Es gibt nach übereinstimmenden Auskünften durchaus auch geeignete Frauen für diese Aufgabe. Offenbar haben die Professoren des betroffenen Fachbereiches nicht – wie üblich – drei BewerberInnen auf die Berufungsliste gesetzt, weil die Gefahr bestanden hätte, dass darunter eine Frau ist. In diesem Fall hätte der Wissenschaftssenator die Zweitplazierte berufen können. Bei einer männlichen „Einerliste“ geht das nicht. „Bevor die Hochschule Bremen sich mit einer solchen Entscheidung bundesweit lächerlich macht, müssen Rektorat oder am Ende Senator Lemke die Notbremse ziehen - dieses Recht haben sie für solche Ausnahmefälle hochschulpolitischer Dummheiten“, meinte Kuhn.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen