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was macht eigentlich ...Johannes Rau?

President goes beetles

Der Bundespräsident ist Patenonkel geworden. Eine Urkunde, die ihm am Freitag im Naturkundemuseum überreicht wurde, bestätigt das. Das Patenkind ist ungewöhnlich, handelt es sich doch um einen in die Jahre gekommenen Holzkasten. Seine Aufmerksamkeit, so bat die Museumsleitung, möge das Staatsoberhaupt allerdings dem Inhalt widmen: Euchroma gigantea goliath. Eine kleine aufgespießte Herde schillernder Goliathkäfer. An denen und anderen zig Millionen Käferleichen in den rund 80.000 Holzkästen nage nämlich der Zahn der Zeit. Das klamme Invalidenstraßen-Museum kann sich die 35 Mark für jeden neuen Kasten nicht mehr leisten. Berlin ist pleite, nun begeben sich die Sammler selbst auf Suche. Nach Geldgebern und Kisten-Paten. Adopt a beetle oder so ähnlich. Um den Bundespräsidenten, der just wohl wenig zu präsidieren hat, „zu interessieren“, enthüllten die Kuratoren dem höchsten Mann im Staate ihre akribisch archivierten Schätze. Johannes Rau, der demnächst nach Afrika reisen wird, wurden auch Gourmettipps zuteil. Käfermaden müsse er in Afrika bestimmt mal kosten, ablehnen sei unhöflich, belehrte ihn die HU-Vizepräsidentin Barbara Ischinger. Eifrig brachten die Entomologen spreewaldgurkengroße Bockkäferlarven im Glas herbei. Mit Essig und Salz seien die wirklich köstlich, empfahlen die schlemmerfreudigen Forscher. Rau jedoch gab sich zögerlich als Liebhaber heimischer Kost. Vorsichtig fragte er: „Wär das auch was für Erbsensuppe?“ AW

FOTO: ARCHIV

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