: Weltmusik vor Ort
Seit 1988 sorgen die Heimatklänge alljährlich im Sommer für die musische Horizonterweiterung in der Stadt
Die Idee ist so einfach wie erfolgreich: Sieben Wochen im Sommer präsentiert das Tempodrom Musiker aus aller Welt zu wechselnden Schwerpunktthemen.
Künstlerischer Leiter des Festivals, das es seit 1988 gibt, war von Anfang an der Ethnologe Borkowsky Akbar (siehe Interview). Zusammen mit dem Tempodrom als Produzenten konzipierte Akbar das Festivalformat, um internationale Musiker mit einem bunt gemischten Publikum zusammenzubringen.
Die Zusammenarbeit mit den Musikern hat sich seit dem Beginn der Heimatklänge kaum verändert: Jede eingeladene Musikgruppe gestaltet ein Wochenprogramm von Mittwoch bis Sonntag und erhält die gleichen Auftrittsbedingungen. Durch die für die tourenden Musikgruppen ungewöhnlich lange Aufenthaltsdauer an einem Ort und den partyähnlichen Festivalcharakter, genießen die Heimatklänge in der Musikszene international ein hohes Ansehen.
Bis zu 100.000 Besucher pilgerten in den vergangenen Jahren zu den Konzerten im Tiergarten und später zum Zwischenstandort der Zelte am Ostbahnhof. 2001 lautete der Schwerpunkt „Soul 2 Soul: Afrika - Amerika“, im Jahr davor waren brasilianische Musiker zu Gast. Humboldts Reise (Von Venezuela bis Mexiko) hieß 1999 das Motto der Heimatklänge.
Aus den wechselnden Schwerpunkten ergeben sich jährlich wechselnde Kooperationen mit Kulturinstitutionen wie dem Haus der Kulturen der Welt, in denen unter anderem Begleitveranstaltungen laufen.
Trotz des anhaltenden Erfolges ist das Festival immer noch ein Low-Budget-Projekt. Für die „Heiratsklänge“ im kommenden Jahr, zu denen Heiratsorchester aus aller Welt erwartet werden, sind Ausgaben in Höhe von 686.000 Mark veranschlagt. Zu einem Drittel wird das Festival vom Berliner Kultursenat bezuschusst. TAZ
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