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Gefährlich heimlich

■ Anonyme Geburt: SterniPark erhält Unterstützung von einem Versicherer

Wenn Frauen nicht wollen, dass jemand von ihrer Schwangerschaft erfährt, verstecken sie nicht nur ihren Bauch, sondern entbinden meist heimlich und damit gefährlich. SterniPark kümmert sich um diese Frauen und ist so in eine finanzielle Notlage gerutscht: Ein Defizit von mittlerweile 145.000 Mark muss der Verein auffangen, um das Projekt „Findelbaby“ fortsetzen zu können. Noch nicht die Rettung, aber eine Hilfe ist nun die Zusage des Deutschen Ringes, die Kosten für anonyme Geburten zu übernehmen. Zunächst bis zum kommenden September gilt die unbeschränkte Zusage für alle Krankenhäuser. Bis dahin hofft man auf eine gesetzliche Regelung.

In Hamburg kooperiert SterniPark mit dem Krankenhaus MariaHilf. „Aber unsere Notrufnummer ist bundesweit geschaltet“, sagt Jürgen Moysich, Geschäftsführer von SterniPark. Wenn beispielsweise eine Frau aus Sachsen anruft, die Wehen hat, müsse schnell ein Krankenhaus gefunden werden. „Es entspannt, wenn wir eine Kostenzusage machen können“, sagt Moysich.

Doch selbst wenn die Entbindung nichts kostet, braucht der Verein Geld für die Betreuung der Frauen. „Im vergangenen Jahr haben von 40 Schwangeren, die sich bei uns gemeldet haben, elf entschieden, ihre Anonymität aufzugeben“, sagt Projektleiterin Heidi Kaiser. Um das Projekt zu sichern, hofft der Verein neben Spenden auf die Sozialbehörde, bei der ein Antrag auf Kostenübernahme der Betreuung läuft.

Für anonyme Geburten in den Krankenhäusern Elim, Bethesda, Amalie-Sieveking- sowie im Marienkrankenhaus übernimmt die Hanse-Merkur-Versicherung die Kosten. Und auch der LBK würde keine Frau abweisen, nur weil sie ihren Namen nicht sagt. san

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