: Kultur spart mit
Trotz anders lautender Versprechen wird der Kulturetat gekürzt – und bleibt dennoch „strukturell unterfinanziert“
Obwohl im Gesamtetat der Hauptstadt sowieso nur 1,8 Prozent für Kultur vorgesehen sind, muss auch dieses Ressort bluten: Sein Budget wird von derzeit etwa 750 auf circa 730 Millionen Mark sinken. So fließen künftig frei werdende Zuschüsse von 20 Millionen Mark für das Theater des Westens nach dessen Privatisierung nicht zurück in den Kulturetat, obwohl dies der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Kultursenatorin Adrienne Goehler (parteilos) im Wahlkampf zugesichert hatten.
Zudem gibt es auch nach Abschluss der Koalitionsverhandlungen nach den Worten des PDS-Verhandlungsführers für Kultur, Thomas Flierl, eine „strukturelle Unterfinanzierung“ des Kulturetats von 8 Millionen Euro. Dazu seien im Laufe der Legislaturperiode „drastische Sparmaßnahmen“ nötig: Rationalisierungen sollen helfen, nicht jede Kultureinrichtung werde überleben. Von den „Lottogeldern“ soll weiterhin ein Teil der Kultur zukommen. Drittmittel und der Bund sollen Lücken schließen. Beschlossen ist weiter, dass das Schlosspark-Theater und das Volkstheater Hansa ab 2003 keine Subventionen mehr erhalten. Wer den Senatorenposten übernimmt, sei noch nicht Gesprächsthema gewesen, so Flierl. GES
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