: Grüne wollen jünger werden
Noch-Justizsenator Wolfgang Wieland will noch in dieser Legislaturperiode den Generationswechsel vollziehen. Der Wiedereinzug in den Bundestag hat auch für die Berliner Grünen oberste Priorität
von PLUTONIA PLARREund UWE RADA
Bei den Berliner Grünen steht ein Generationswechsel ins Haus. Noch in dieser Legislaturperiode sollen in der Abgeordnetenhausfraktion die Jüngeren zum Zuge kommen. Dies kündigte Noch-Justizsenator Wolfgang Wieland (53) gegenüber der taz an. „Wir haben mit Lisa Paus, Ramona Pop, Felicitas Kubala sowie Volker Ratzmann und Oliver Schruoffeneger eine ganze Reihe junger Politikerinnen und Politiker, die sehr schnell in Führungspositionen hineinwachsen werden“, sagte Wieland. Ob der Generationswechsel allerdings schon mit den Wahlen zum neuen Fraktionsvorstand vollzogen werde, ließ Wieland offen. Darüber werde man erst Ende Januar entscheiden.
Wieland wandte sich zugleich gegen das Klischee, bei den Grünen handele es sich um eine alternde Ein-Generationen-Partei. Der größte Teil der grünen Abgeordneten sei erst seit 1999 mit dabei. Die PDS dagegen sitze seit 1991 fast unverändert im Parlament. Dies nehme jedoch niemand wahr. „Gregor Gysi wird als frischer Impuls aufgefasst. Aber bei den Grünen kommt der erhobene Zeigefinger.“
Nach dem Ende des rot-grünen Übergangssenats und dem Scheitern der Ampelverhandlungen wollen die Grünen in der Opposition wieder Punkte sammeln. Im Vordergrund stehe 2002 allerdings die Bundestagswahl. Wieland hält es nicht für ausgeschlossen, dass die Grünen an der Fünfprozenthürde scheitern. „Da ist gar nicht drum herumzureden.“ Auf Bundesebene habe deshalb der Wiedereinzug in den Bundestag oberste Priorität. Erst an zweiter Stelle stehe die Fortsetzung der rot-grünen Koalition. Ein Scheitern an der Fünfprozenthürde „würde die Frage nach der Weiterexistenz der Grünen als Partei aufwerfen“.
Interview SEITE 18
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen