: „Neu-Helgoland“ ist abgebrannt
Gaststätte am Müggelsee von Feuer zerstört. Sie war das letzte aus der Gründerzeit stammende Ausflugslokal der Stadt
Das letzte Altberliner Müggelsee-Ausflugslokal – das „Neu-Helgoland“ – ist gestern durch ein Feuer völlig zerstört worden. „Das zweistöckige Gebäude im Fachwerkstil ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt“, teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Die Brandursache war noch unklar.
Etwa 80 Feuerwehrleute waren gegen 1 Uhr ausgerückt, um die Flammen zu löschen. „Das Lokal und mehrere Nebengebäude brannten auf der gesamten Grundfläche von 1.000 Quadratmetern“, sagte der Sprecher. Zwei Stunden später sei das Feuer unter Kontrolle gewesen. Die Löscharbeiten waren sehr kompliziert, da die Einsatzkräfte wegen der Feuersbrunst anfangs nicht ins Innere des Gebäudes gelangen konnten und die Anfahrtswege stark vereist waren.
Mit dem Neu-Helgoland verliert Berlin sein letztes noch aus der Gründerzeit stammendes Ausflugslokal. „Die idyllisch gelegene Gaststätte an der Müggelspree war mit ihrer Atmosphäre einzigartig“, sagte der Leiter des Heimatmuseums Köpenick, Claus-Dieter Sprink. „Sie repräsentierte die um die Jahrhundertwende entstandene Ausflugsindustrie, die für Köpenick prägend war. Das ist jetzt vorbei.“ Das am Ausgang des 19. Jahrhunderts errichtete Lokal war bis Ende der Vierzigerjahre nur vom Wasser aus für Bootsfahrer, Angler und Fischer zu erreichen.
Erst am ersten Weihnachtsfeiertag waren die „Wannsee-Terrassen“ völlig ausgebrannt. Dabei hatte der Koch eine Rauchvergiftung erlitten. Laut Polizei war das Feuer durch einen technischen Fehler im Bereich der Kücheneinrichtung ausgelöst worden. DPA
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