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Spur bei Milzbrand-Terror

US-Forscher haben Gencode der Bakterie geknackt und hoffen nun so, die Täter der Milzbrandattacken zu fassen

BERLIN taz ■ US-amerikanische Wissenschaftler hoffen anhand neuartiger Genanalysen die Täter der Milzbrandanschläge in den USA identifizieren zu können. Wie die New York Times in ihrer gestrigen Ausgabe berichtete, haben die Forscher des regierungsnahen Institute for Genomic Research in Rockville im US-Bundesstaat Maryland so genannte genetische Fingerabdrücke in den Anthrax-Bakterien entdeckt, die im vergangenen Herbst mit der Post verschickt worden waren. Bislang war die groß angelegte Fahndung nach den Tätern erfolglos verlaufen, auch nach Monaten intensiver Suche tappte die Untersuchungsbehörde FBI offenbar weiterhin im Dunklen. Bei den Anthrax-Anschlägen waren fünf Menschen getötet und zahlreiche Personen in New York, Washington und Florida infiziert worden.

Anhand neu entwickelter Forschungsmethoden ist es den Wissenschaftlern jetzt erstmals gelungen, die Gencodes verschiedener Milzbrand-Stämme vollständig zu entschlüsseln. Dabei war ihnen aufgefallen, dass sich der Gencode des in den Anschlägen verwendeten Anthrax signifikant von der herkömmlichen Anthrax-DNS unterscheidet. Daher wollen die Wissenschaftler den Gencode des „Terror-Anthrax“ nun mit Milzbrandproben vergleichen, die von FBI-Ermittlern aus Laboren rund um die Welt zusammengetragen wurden. Durch den Vergleich dieser genetischen Fingerabdrücke hoffen die Amerikaner, dem Labor auf die Schliche zu kommen, das für die Entwicklung des Anthrax verantwortlich ist. KUG

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