: Folgt Ilse Janz auf Hilde Adolf?
■ Nachfolge im Sozialressort: Die SPD hält sich noch bedeckt
Erst auf dem SPD-Landesparteitag am 16. März soll entschieden werden, wer die Nachfolge der verstorbenen Arbeits- und Sozialsenatorin Hilde Adolf antreten soll. Die Bremerhavener Genossen wollen dann den Delegierten einen Vorschlag machen, wer aus ihren Reihen das umfangreiche Amt übernehmen könnte. Zwei Wochen nach dem tragischen Unfalltod der Senatorin brodelt die Gerüchteküche, doch offiziell wird geschwiegen. Soviel ist sicher: Weder Ex-Häfensenator und Bundestagskandidat Uwe Beckmeyer noch der Bremerhavener Sozialdezernent Wilfried Töpfer kommen fFrage, erklärte Siegfried Breuer, stellvertretender SPD-Parteivorsitzender in der Seestadt.
Wer dann? Jemand aus Bremerhaven, meinen die Bremerhavener. Außerdem eine Frau, bitteschön. Eine „zwingende Voraussetzung sei beides aber nicht“, räumte der Landesvorsitzender der SPD Detlev Albers gestern ein. Dennoch – ein Name kocht immer wieder hoch: Ilse Janz. Die Bremerhavener Bundestagsabgeordnete wollte sich nach dieser Legislaturperiode eigentlich aus der Politik zurückziehen. „Kein Kommentar“, hieß es dazu gestern vielsagend aus Ilse Janz' Berliner Büro. Und Breuer erklärte zu der Frage, ob Janz auf seiner Kandidatenliste ganz oben stehe: „Ilse Janz würde ich zutrauen, das Senatorenamt zu bekleiden.“ Und: „Ich weiß, dass sie was anderes vorgehabt hat.“ Und: „Ich halte nichts für ausgeschlossen.“
Eine weitere Frau, deren Name genannt wird, ist Karin Roth. Sie war Sozialsenatorin in Hamburg und ist mit dem Bremer SPD-Chef Albers liiert. Roth möchte Bundestagskandidatin in ihrer schwäbischen Heimat, im Wahlkreis Esslingen, werden. Darüber entscheiden die dortigen Genossen am 8. Februar. Karin Roth war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die SPD-Granden geben sich derweil, angesprochen auf das vakante Senatorenamt, so verwundert wie verschwiegen. Aus dem Rathaus hieß es: Die Ressorts seien bei Staatsrat Arnold Knigge und bei Bausenatorin Tine Wischer, die die politische Verantwortung übernimmt, bestens aufgehoben. sgi
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen