piwik no script img

Statt Oma

■ Erste flexible Betreuung in der Zionsgemeinde

„Nicht alle Manager sind heute noch 30 und kinderlos“, sagte Victoria Norton, eine Sprecherin der Firma Kraft Foods. „Und in den letzten Jahren fragen junge Bewerberinnen immer öfter nach unserer Unterstützung, wenn sie später einmal Kinder bekommen. Deswegen steht bei uns die Vereinbarkeit von Job und Privatleben momentan im Mittelpunkt.“ Mit 5000 Euro finanziert die Firma einen Teil der Einrichtung des neuen Kindertagesheimes der Zionsgemeinde. Doch nicht nur ManagerInnen kommt das am Freitag vorgestellte Projekt „Bremer Kids“ zu Gute. Zukünftig unterstützt es berufstätige Eltern in Ausnahmesituationen. Ilse Wehrmann von der Bremischen Evangelischen Kirche sieht das Problem ,normaler' Kindergärten hauptsächlich in den starren Öffnungszeiten. Traditionelle Unterstützungen wie Großeltern oder nachbarschaftliche Netztwerke fehlen zudem häufig in der Großstadt. Wenn unerwartete Arbeitstermine oder Arztbesuche den ursprünglichen Tagesplan durcheinander bringen, können die Kinder im Alter von ein bis zwölf Jahren in der ehemaligen Pfarrwohnung untergebracht werden und notfalls sogar übernachten. Für die außergewöhnliche Betreuung sind je nach Bedarf eine Heil-erzieherin, Sozialpädagogin oder eine Kinderkrankenschwester zuständig, sodass auch behinderte oder kränkliche Kinder ohne Probleme aufgenommen werden. „Wir hoffen mit unserer Pionierarbeit eine Marktlücke zu schließen – Anmeldungen gibt es jedenfalls schon jetzt.“ sagt Leiterin Margrid Maquardt. Aber so ein Projekt ist natürlich nicht billig. Der größte Teil der Kosten wird von der Kirche, der andere von Elternbeiträgen und Sponsoren getragen.

Charlotte Beck, Anna Brüning

Eine Stunde Aufenthalt kostet fünf Euro, eine Übernachtung 30 Euro. So erreichen sie „Bremer Kids“: Telefon 5578880; Kornstraße 31

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen