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„Weiter so“

■ Plakate und Zeitungen: Rechter Rand steht trotz Affären in Treue fest zu Schill

Keine Kosten und Mühen für die Danksagung hat die Junge Freiheit (JF) gescheut. Am Donnerstag vergangener Woche verteilten SympathisantInnen der neurechten Berliner Wochenzeitung vor dem Rathaus in Hamburg eine Sonderauflage anlässlich der „Mettbach-Affäre“.

Um 20.000 Stück hatte die Redaktion die Auflage der Ausgabe erhöht, um „an vorderster Front“ für die Schill-Partei Stellung zu beziehen, nachdem deren Bausenator Mario Mettbach wegen eines Artikels für die JF in die Kritik geraten war (taz berichtete). In der aktuellen JF darf der Ronald-Schill-Intimus und Landesvorsitzende der Partei in Sachsen-Anhalt, Ulrich Marseille, im Interview ausführen, das man „mit Rechtsextremen nichts am Hut“ habe.

Engagiert für die Schill-Werbung zeigen sich auch die „Deutschen Konservativen e.V.“. Seit zwei Wochen lässt der rechtsextreme Verein um Joachim Siegerist hamburgweit Plakate verkleben mit dem Bild des Innensenators und dem Schriftzug: „Danke für ihre Arbeit. Weiter so“. Schon bei den Bürgerschaftswahlen hatte der Verein, der regelmäßig „Reisen in die deutsche Vergangenheit“ gen Osten anbietet, zu Gunsten der Schill-Partei auf die Teilnahme verzichtet. Ob die Pannen und Pleiten der Schill-Partei sie nicht enttäuschen, wollte gegenüber der taz der Büroleiter des Vereins ohne seinen Vorsitzenden nicht sagen.

Ungefragte neonazistische Unterstützung erfährt auch Schill-Fraktionschef Norbert Frühauf. Er streitet sich derzeit vor Gericht mit einer ehemaligen Komilitonin, die ihn beschuldigt, sich während seiner Studienzeit antisemitisch und rassistisch geäußert zu haben. Im Internet stellen die Freien Nationalisten vom „stoertebeker net“ diese Vorwürfe als eine „inszenierte Rufmordversuch“ dar. Andreas Speit

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