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Israelis rücken in Nablus ein

Palästinenserchef Arafat dementiert Rücktritt. EU berät über den Nahen Osten

NABLUS/RAMALLAH afp/dpa/rtr ■ Die israelische Armee ist mit Panzern in die autonome Palästinenserstadt Nablus im Westjordanland eingerückt. Zwei Panzer und zwei Geländefahrzeuge drangen gestern Morgen auf das Stadtgebiet vor. Anschließend besetzten die Soldaten ein Gebäude. Zwischen Nablus und dem Ort Til bezogen ein Dutzend Panzer Position. Auch in Tamun nördlich von Nablus rückten Panzer und Armeejeeps ein. In den autonomen Städten Bir Seit und Hebron nahm die israelische Armee nach Rundfunkberichten in der Nacht mehrere palästinensische Extremisten fest. Es handle sich um Mitglieder der radikalen Bewegungen Hamas und Islamischer Dschihad, hieß es.

Unterdessen hat Palästinenserpräsident Jassir Arafat (72) alle Berichte über seinen möglichen Rücktritt oder seine erzwungene Ablösung als Chef der Autonomiebehörde zurückgewiesen. In einem Interview mit der Tageszeitung Ma’ariv von gestern sagte Arafat: „Bei uns gibt es – im Gegensatz zu Ihnen [Israel] – nur einen Boss, und das bin ich. … Wir haben nur einen Präsidenten.“ Israels Premier Ariel Scharon hatte am Mittwoch in Interviews mit zwei arabischen Zeitungen erstmals Arafats möglichen Nachfolger benannt. Gleichzeitig forderte Arafat Scharon zur Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen auf. Scharon müsse die geschlossenen Verträge mit den Palästinensern einhalten.

Die Außenminister der Europäischen Union (EU) beginnen heute im spanischen Caceres ein zweitägiges informelles Treffen, in dessen Mittelpunkt auch die Lage im Nahen Osten steht. Die Beratungen gewinnen durch die jüngste Kritik Frankreichs an der Nahostpolitik der USA an Brisanz. Der französische Außenminister Hubert Védrine hatte am Mittwoch gesagt, die EU stimme der US-Unterstützung von Scharon nicht zu. Er hatte Scharon zugleich vorgeworfen, die Palästinenser zu unterdrücken. Demgegenüber negierte EU-Kommissionspräsident Romani Prodi jeglichen Einfluss der EU in der Region. Die Israelis hätten die EU nie als Vermittler anerkannt. Bundesaußenminister Joschka Fischer will vom 14. bis 16 Februar in den Nahen Osten reisen. Stationen seien Israel, die Palästinensergebiete und Ägypten, teilte das Ministerum mit.

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