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Hans-Georg Gadamer tot

Der Philosoph und Vater der modernen Hermeneutik, Hans-Georg Gadamer, starb im Alter von 102 Jahren

BERLIN taz ■ Er war beschäftigt bis zuletzt. Vor zehn Tagen noch wollte der deutsche Philosoph Hans-Georg Gadamer sein Buch „Die Lektion des Jahrhunderts“ präsentieren. Nun ist der Begründer der modernen Hermeneutik mit 102 Jahren in Heidelberg gestorben.

Gadamer wurde am 11. Februar 1900 in Marburg geboren. Er verstand es – anders als sein Lehrer Martin Heidegger –, der Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus zu widerstehen. Nach Kriegsende war er am Wiederaufbau der Leipziger Universität beteiligt, der er auch als Rektor vorstand, bevor er nach Frankfurt/Main und 1949 nach Heidelberg übersiedelte. Sein Hauptwerk wurde „Wahrheit und Methode“, das für eine Legitimation der Geisteswissenschaften als Instanz von Erkenntnis argumentierte, die eben nie objektiv und messbar sei. Dabei hielt er sich im Anschluss an Kant stets an die Frage „Wie ist Verstehen möglich?“ (ein Nachruf folgt) hf

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