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Vorstoß für sauberes Futter

EU-Kommission will Antibiotika in der Tiermast ab 2006 generell verbieten

BRÜSSEL dpa/taz ■ Die EU-Kommission will Antibiotika als Futterzusatz für Schweine, Hühner und Mastrinder künftig in der EU generell verbieten. Wachstumsfördernde Medikamente haben nach einem Vorschlag der EU-Kommission von gestern im Tierfutter nichts mehr verloren. „Die jüngsten Lebensmittelkrisen haben uns alle gelehrt, wie überaus wichtig die Sicherheit von Futtermitteln ist“, sagte EU-Verbraucherschutzkommissar David Byrne. Es müsse sichergestellt werden, dass „kein Stoff auf dem Markt bleibt, der ein Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellen könnte“. Mit dem Vorschlag der Kommission müssen sich nun der EU-Ministerrat sowie das Europäische Parlament beschäftigen.

Nach dem Brüsseler Plan sollen die vier letzten bislang noch zugelassenen Antibiotika bis Anfang 2006 aus dem Verkehr gezogen sein. Mit dem Verbot soll verhindert werden, dass sich antibiotikaresistente Krankheitskeime verbreiten, die sich mit herkömmlichen Medikamenten nicht mehr bekämpfen lassen. Antibiotika werden üblicherweise als Zusatzstoffe dem Futter beigemischt, um bestimmten Tierkrankheiten vorzubeugen oder in der Mast das Wachstum der Tiere zu beschleunigen.

Mit den Plänen soll gleichzeitig die EU-Gesetzgebung zu allen Futtermittel-Zusatzstoffen verschärft werden. Zukünftig müssten Unternehmen auch bei der Zulassung von Vitaminen und Aromen nachweisen, dass sie keinerlei Risiken für Mensch, Tier und die Umwelt bergen. Außerdem sollen Höchstgrenzen für die Dosierung dieser Stoffe festgesetzt werden. Nach Angaben des Europäischen Dachverbands für Tiergesundheit (FEDESA) werden jährlich etwa 4.700 Tonnen oder 35 Prozent sämtlicher in der Union verwendeten Antibiotika an Nutztiere verabreicht.

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