Grünzeugs: Ein Park für Gaby
■ Die Universität soll wie ein US-Campus grünen / Modelle ausgestellt
Bei Udo Jürgens wartet Gaby im Park. An Bremens Universität wartet niemand. Zumindest nicht im Park. Es gibt keinen. Es grünt zwar rund um die Uni – aber eher wild. Das soll sich jetzt ändern.
Ein Campus soll es werden, aus dem „die Uni Selbstwertgefühl bezieht“, träumt Robert Lemmen, Stadtplaner im Planungsamt. In Gedanken lustwandelt er schon durch den Park und sieht „Studenten, die im Wasser planschen, und Mädchen, die sich die Beine bräunen.“ Und er verspürt einen Hauch von amerikanischen und britischen Unis. Es soll ein Ort werden, an dem sich Studenten wohl fühlen. Identifikation ist das Zauberwort des Stadtplaners.
Einen Schritt näher sind die Studenten ihrem Campus, dem „Grünen Foyer“, seit März. Nach Vorschlägen aus der Arbeitsgemeinschaft „Campo viva“ von der Uni schrieben die Stadtplaner einen Wettbewerb aus. Sie sprachen fünf Büros im In- und Ausland an. Die tüftelten und eine Jury kürte ihr Lieblingsmodell. Es kommt aus Hannover von Irene Lohaus und Peter Carl.
„Das Einfache und Klare spricht für dieses Modell“, sagt Lemmen. Ein Rahmen aus Bäumen werde den ganzen Park umschließen. Wichtig sei auch das Wasser. Der Mensasee werde größer gestaltet: mit Bauminseln, auf denen Birken und Gräser wachsen.
Die Hannoveraner ermitteln jetzt den Preis für ihr Projekt. Und die Stadt muss die Finanzierung sichern. Mit zwei bis drei Millionen Euro rechnet Lemmen. Er hofft dabei auf Geld aus dem neuen Wirtschaftlichen Aktionsprogramm (WAP). Das Problem: Der Topf wird erst 2005 wieder gefüllt. Lemmen sieht die Investition aber als gerechtfertigt an: „Der Technologiepark und die Uni werden erweitert. Ein Park in der Mitte würde alles aufwerten.“
Die meisten Studenten jedoch zucken – auf den Campus angesprochen – mit den Schultern, begrüßen aber die Idee. Bis diese realisiert ist, können sich die Gabys dieser Welt ein Bild vom künftigen Warteplatz machen. Alle fünf Modelle für das „Grüne Foyer“ sind bis zum 26. April im Lichthof des Amtes für Stadtplanung in der Langenstraße 38 ausgestellt. Tim Mahnken
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