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RAF & ihre Folgen

Im Oktober 1977 wurde die entführte Lufthansamaschine „Landshut“ erfolgreich von deutschen Sicherheitskräften in Mogadischu gekapert; kurz darauf wurden die drei RAF-Gefangenen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe tot oder sterbend in ihren Zellen im Gefängnis von Stuttgart-Stammheim aufgefunden: In der Geschichte der Bundesrepublik war es – für staatstragende wie staatskritische Kräfte – eine albtraumhafte Zeit: der Deutsche Herbst.

Das taz.mag wird bis zum Oktober Texte zum Verständnis dieser Zeit und ihrer politischen Atmosphäre veröffentlichen. Der Auftakt besteht aus den Auskünften Horst Bubecks. Der damalige Justizvollzugsbeamte in Stammheim fand in den bisherigen Reflexionen zum Thema nur wenig Gehör.

Literatur zum Thema: Norbert Elias: Der bundesdeutsche Terrorismus – Ausdruck eines sozialen Generationskonflikts, in: ders., Studien über die Deutschen, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, 555 Seiten, 15 Euro; Stefan Aust: Der Baader-Meinhof-Komplex, Goldmann, München 1998, 667 Seiten, 12 Euro; Butz Peters: RAF. Terrorismus in Deutschland (nur noch antiquarisch erhältlich); Jillian Becker: Hitlers Kinder? Der Baader-Meinhof-Terrorismus (nur noch antiquarisch erhältlich).

Wer einmal selbst einen Blick in das Prozessschriftgut werfen will: Vom Frühjahr 2005 an werden die fünfhundert Akten zum Baader-Meinhof-Prozess nach Ablauf der gesetzlichen Frist von dreißig Jahren öffentlich zugänglich sein. Vom Gericht wurden sie an die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe abgegeben und von dort – als Zeitgeschichtsdokument – an das Koblenzer Bundesarchiv.

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