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im visier: die schützenvereine

Sportschützen gegen „Generalverdacht“

Der Deutsche Schützenbund (DSB) hält auch nach dem Erfurter Amoklauf eine weitere Verschärfung der Bestimmungen über den Waffenbesitz für überflüssig. „Mit keinem Gesetz können Sie kriminelle Energie bremsen und so eine Tat verhindern,“ sagte DSB-Präsident Josef Ambacher: „Wir prüfen genau, ob derjenige nicht nur in den Verein eintreten will, um an eine Waffe zu kommen.“

1,6 Millionen Deutsche in 15.000 Vereinen sind Mitglied im DSB, der größten und ältesten deutschen Dachorganisation. Darüber, wie viele Schützenvereine insgesamt bundesweit aktiv sind, gibt es keine Zahlen.

Knapp 66.000 Kinder bis 13 Jahre waren bis Anfang 2000 nach Angaben des Verbandes Mitglied im DSB. Außerdem waren 172.000 Jugendliche im Alter von 14 bis 20 im Verband organisiert. Jeder Schütze über 18 Jahren darf unter anderem drei halbautomatische Gewehre besitzen.

Nicht alle Mitglieder schießen nur mit Kleinkaliber-Pistolen und Luftgewehren – das Schießen mit Pumpguns ist gängige Praxis. Action-Shooting nennt man diese Disziplin nach Angaben der Bild am Sonntag. Geschossen werde auf eine Stahlwand, so lange, bis diese zusammenbräche.

Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel warnte davor, die Schützenvereine „unter Generalverdacht zu stellen“. Sie müssten jedoch „der Versuchung widerstehen, Mitglieder ungewollt zu hochgerüsteten Kämpfern auszubilden.DPA, REUTERS

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