piwik no script img

Neue Wegbeschreibung

Saudi-Arabien modifiziert Nahost-Friedensplan. US-Regierung reagiert positiv

WASHINGTON dpa ■ Der saudische Kronprinz Abdallah hat seinen Nahost-Friedensplan bei seinem Treffen mit US-Präsident George Bush der jüngsten Entwicklung in der Krisenregion angepasst. Präsident Bush betrachte den Acht-Punkte-Vorschlag als konstruktiv, berichtet die Washington Post. Der Plan ist dem saudischen Außenministers Saud Faisal zufolge eine Wegbeschreibung, um die momentane Krise beizulegen und dann den Nahostkonflikt langfristig zu lösen. Dazu gehört eine internationale Friedenstruppe, ein Ende der israelischen Siedlungen im Westjordanland und Gaza-Streifen und zuletzt der Rückzug Israels aus den 1967 eroberten Gebieten.

Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, erklärte, Präsident Bush betrachte das Papier als „konstruktiv und hilfreich“. Es gebe eine Reihe von Überschneidungen mit dessen eigenen Ideen wie etwa der Aufruf zu einem Gewaltverzicht und den Wiederaufbau zerstörter palästinensischer Gebäude. Strittig ist der Vorschlag, eine Friedenstruppe zu entsenden, die alle Vereinbarungen zwischen Israelis und Palästinensern überprüfen soll. Das wird von den USA und Israel abgelehnt. Die US-Regierung befürwortet stattdessen unbewaffnete Beobachter.

Auf Druck von Bush verschob das US-Abgeordnetenhaus eine Resolution, in dem die absolute Unterstützung Israels betont wird. Bush erklärte, er verstehe das Bedürfnis des Kongresses, seine starke Unterstützung für Israel zu bekunden. Allerdings müsse der Kongress erkennen, dass Washington in der Region auch andere Interessen habe.

ausland SEITE 11

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen