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Schreibers Redelust

Da hilft der Union kein Gezeter: Ausschuss wird in Toronto den Waffenlobbyisten vernehmen, um CDU-Spendenaffäre zu erhellen

BERLIN dpa ■ Pünktlich zum Wahlkampf kommt in die Untersuchung der CDU-Spendenaffäre doch noch Bewegung. Sehr zum Ärger der Union, die schon ein hübsches Schlussbild des Spendenuntersuchungsausschusses gesehen hatte. Doch statt um die Verfehlungen des SPD-Klüngels in Köln und Wuppertal wird es in der letzten Sitzung der Beweisaufnahme am 16. Mai nun doch um ihre Affäre gehen. Denn der Bundestagsausschuss beschloss gestern, Karlheinz Schreiber am 13. und 14. Mai in Kanada zu vernehmen. Von dort hatte sich der Waffenlobbyist kürzlich bereit erklärt, umfassend auszupacken, und „Überraschungen angekündigt“. Zudem ist mit Hans Terlinden, dem früheren Hauptabteilungsleiter in der CDU-Zentrale, eine weitere Schlüsselfigur der Affäre bereit, sich dem Ausschuss am 16. Mai zu stellen. Terlinden gilt als Kenner des Schwarzgeld-Kontensystems von Exkanzler Helmut Kohl.

Obwohl die Union früher den Zeugen Schreiber eigentlich hören wollte, hatten sich deren Vertreter zuvor heftig gegen den Übersee-Trip gewehrt. Schreiber sei die „personifizierte Unglaubwürdigkeit“, schimpfte Unions-Obmann Andreas Schmidt.

Schreiber könnte eine Menge wissen: Zu den Hintergründen der 100.000-Mark-Spende, die gestern durch die Aussage von Ex-CDU-Schatzmeisterin Brigitte Baumeister erneut den Ausschuss beschäftigte. Zum Panzerdeal mit Saudi-Arabien, der die Affäre auslöste und in dessen Zusammenhang er 1991 eine Million Mark in der Schweiz auf einem Parkplatz an CDU-Schatzmeister Leisler Kiep übergab. Und zu einem ominösen Hubschrauber-Deal mit Kanada.

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