: Mehr Lehrer als Unterricht
Arbeitszeitverlängerung für Grundschullehrer macht keinen Sinn. Denn der Vormittag hat nur 5 Stunden
Eine zusätzliche Stunde Unterricht, wie vom Senat geplant, würde für die Grundschullehrer keinen Sinn machen. „Die Schüler haben nur 27 Stunden Unterricht. Mehr passt in den Schulvormittag nicht rein“, erklärt Helga Meyer vom Personalrat der Grund- und Hauptschulen. Denn auch Schüler haben „ein Recht auf Pause“.
Ein Problem, welches bereits seit der vorigen Arbeitszeiterhöhung von 27 auf 28 Stunden besteht. In der verlässlichen Halbtagsschule werden die Kinder verbindlich von 8 bis 13 Uhr betreut. Eine sechste Stunde gibt es nicht. „Ich habe Lehrerstunden auf dem Papier, aber ich weiß ich nicht, wie ich sie einsetzen soll“, klagt eine Schulleiterin.
Die 28. Stunde gilt formal als von der Behörde zugewiesener Unterricht. Sie kommt nur bei den Schülern nicht an. Eine 29. Stunde würde die Differenz noch erhöhen. Helga Meyer: „Man kann natürlich den Förderunterricht in die sechste Stunde verlegen. Aber dann sind die Kinder nicht aufnahmefähig.“
„Wir werden für jeden Schultyp eine passende Lösung finden“, beschwichtigt Schulbehördensprecher Hendrik Lange. So sei auch den Gymnasiallehrern an Gesamtschulen nicht zuzumuten, zu den 26 eine zusätzliche Stunde zu geben. KAJ
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen