: Geiseln in Gefahr
AStA will keine Rückkehr in die „universitäre Steinzeit vor 1968“ – erkämpfte Rechte sollen gerettet werden
Zeit und Geld sind schon knapp, doch es reicht gerade noch, um die Goldfische zu versorgen, die seit vorgestern im Aquarium des AStA schwimmen. Doch schon bald könnte es den drei Geiseln namens „Gebührenfreies Studium“, „Demokratie“ und „Selbstbestimmtes Studieren“ an den Kragen gehen: Sollte Senator Drägers „steinzeitliches Modernisierungsgesetz“ wie geplant zum Wintersemester 2003 in Kraft treten, müssen sie Geiseln sterben.
Denn sie symbolisieren die schützenswerten Grundrechte, die mit der radikalen Kürzungs- und Umstrukturierungspolitik draufgehen werden, so der AStA-Vorsitzende Sebastian Leber. Neben Studiengebühren und Zwangsexmatrikulationen stehe auch das Recht auf freie Meinungsäußerung und akademische Selbstverwaltung auf dem Spiel. Was gelernt wird, diktiere dann die Handelskammer. Gegen die „wahnwitzigen Pläne“ machen die Studierenden mobil: Vom 10. bis 15. Juni findet eine Aktionswoche mit Großdemonstration und Vollversammlung statt. Sollte der „Horrorkatalog“ in Kraft treten, werden „Lüthje und Dräger die Mörder sein“, so der AStA-Vorstand weiter. Denn dann wird weder Geld noch Zeit für Haustierpflege da sein.
Helene Bubrowski
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen