: Weltweit aktiv gegen Kinderausbeutung
Internationale Arbeitsorganisation ILO veranstaltet heute den ersten weltweiten Aktionstag gegen Kinderarbeit
GENF dpa/taz ■ Mit dem ersten weltweiten Aktionstag gegen Kinderarbeit will die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) heute auf Millionen Kinder aufmerksam machen, die arbeiten müssen. Mit diesem Tag, der künftig alljährlich stattfinden soll, will die Organisation gleichzeitig den weltweiten Kampf gegen Kinderarbeit verstärken.
Nach Angaben der UN-Organisation muss trotz weltweiter Ächtung der Kinderarbeit immer noch jedes sechste Kind zwischen 5 und 17 Jahren arbeiten. Bundesarbeitsminister Walter Riester hob gestern in Genf die konkreten Hilfsangebote hervor, die die ILO an betroffene Länder im Rahmen eines Sonderprogramms zur Abschaffung der Kinderarbeit mache.
Die ILO nennt solche Tätigkeiten „inakzeptabel“, die von Kindern unter 15 Jahren verrichtet werden oder die die Gesundheit eines Kindes gefährden. Dazu gehören auch die so genannten schlimmsten Formen von Kinderarbeit wie sexuelle Ausbeutung, Drogenhandel, Leibeigenschaft oder Zwangsrekrutierung.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wies anlässlich des Aktionstages in einem neuen Bericht „Child Labour in Agriculture“ auch darauf hin, dass rund 170 Millionen Kinder in der Landwirtschaft arbeiten müssen, was fast 70 Prozent der gesamten Kinderarbeit ausmache. „Kinderarbeit in der Landwirtschaft übertrifft bei weitem die Zahl derjenigen Kinder, die Teppiche weben oder Fußbälle nähen müssen, was die meiste Aufmerksamkeit der Medien auf sich zieht“, sagte gestern HRW-Kinderarbeitsreferentin Jo Becker. Diese Kinder arbeiteten in Ländern wie Indien zuweilen bis zu 17 Stunden am Tag, oft in unerträglicher Hitze, und seien Pestiziden ausgesetzt.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen