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Türken gesucht!

Bei der Berliner Polizei laufen verschiedene Projekte im Bereich Multikulti

Werbeplakate in türkischer Sprache, Aus- und Weiterbildungsangebote für Polizisten und eine Clearingstelle für Diskriminierungsfälle – das alles fasst Harald Selowski unter dem Begriff „interkulturelle Öffnung der Polizei in Berlin“ zusammen.

„Berlin ist eine multikulturelle Stadt. Und weil die Polizei ein Spiegelbild dieser Gesellschaft sein soll, brauchen wir interkulturelle Öffnung“, glaubt der Leiter des Fachbereichs Politik und Gesellschaft an der Landespolizeischule Berlin.

Deshalb wirbt die Berliner Polizei gezielt um ausländische Mitarbeiter, „vor allem um türkische“. Leider bisher nicht mit durchschlagendem Erfolg, bedauert Selowski. Es gebe immer noch zu wenige türkische Polizisten, 7 von 975 seien es bei den Azubis für den mittleren Polzeidienst. Diese müssen im Laufe der Ausbildung dann die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben. „Viele unserer Bewerber scheitern an der deutschen Sprache“, erklärt Selowski.

Umso wichtiger ist für ihn deshalb die Schulung deutscher Polizisten, damit diese den Anforderungen einer multikulturellen Gesellschaft gerecht werden könnten. Das Wissen um spezielle Probleme ausländischer Mitbürger könne helfen, Konflikte zu entschärfen. Ein Beispiel: „Wenn man weiß, dass sich Minderheiten schnell diskriminiert fühlen, kann man bei Personenkontrollen sensibler vorgehen. So verhindert man beispielweise, dass Farbige glauben, sie würden nur aufgrund ihrer Hautfarbe kontrolliert.“

In der Clearingstelle werde gezieltes Konfliktmanagement betrieben: „Dort befassen wir uns mit Diskriminierungsfällen.“ Anhand dieser Beschwerdefälle aus der Praxis trainieren dann Polizeianwärter in einem Seminar ihre interkulturelle Konfliktfähigkeit. AH

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