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Durchsuchungen nach Umweltskandal

Razzien in Abfallvermittlungsfirmen wegen Beziehungen zum Skandal-Landwirt

NEUENDETTELSAU dpa ■ Im Zusammenhang mit dem Umweltskandal von Neuendettelsau in Bayern hat die Staatsanwaltschaft Ansbach die Filialen von zwei Abfallvermittlungsfirmen durchsucht. Betroffen seien vier Büros in Hessen, Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ansbach gestern. Die Durchsuchungen hätten bereits Mitte und Ende Mai stattgefunden. Dabei seien zahlreiche Unterlagen sichergestellt worden. Neue Erkenntnisse gebe es bislang nicht.

Nach vorläufigen Erkenntnissen hatten die Firmen Geschäftsbeziehungen zu dem seit Wochen inhaftierten Skandal-Landwirt. Vieles deute darauf hin, dass sie dem 35-Jährigen die Altchemikalien vermittelt hätten. „Trotzdem sind wir noch nicht so weit, dass wir diese Firmen zu dem Kreis der Verdächtigen zählen können“, unterstrich der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Dem Landwirt wird vorgeworfen, rund 4.000 Tonnen Chemikalien auf seinen Ackerflächen, auf denen nichts mehr angebaut wird, illegal ausgekippt zu haben. Zu den entsorgten Stoffen gehören nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch das Krebs erregende Toluol sowie Ameisensäure und das Blutgift Anilin. Anlieferer sollen unter anderem Lufthansa, Ford und Agfa gewesen sein.

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