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Israel zieht Reservisten ein

Kabinett mobilisiert alle Kräfte für neue Militäraktion in Palästinensergebieten

JERUSALEM ap/afp/dpa ■ Die israelische Armee hat gestern begonnen, Reservisten einzuberufen. Während einige Reservisten den Einberufungsbescheid bereits erhalten hätten, seien andere informiert worden, dass sie bald damit zu rechnen hätten, berichtete der israelische Rundfunk. Nach mehreren Selbstmordanschlägen hatte das Sicherheitskabinett am Freitag einen Plan zur schrittweisen Wiederbesetzung der Autonomiegebiete gebilligt. „Vernichtend und entscheidend“ müsse Israel auf die Gewalt reagieren, sagte Amos Jaron, Generaldirektor des Verteidigungsministeriums. Ferner hat Israels Regierung angekündigt, dass sie Familien von palästinensischen Selbstmordattentätern aus dem Westjordanland ausweisen will. Nach Rundfunkangaben wird das juristische Vorgehen jedoch noch beraten.

Palästinenserpräsident Jassir Arafat hat die Erklärung der EU-Staats- und Regierungschefs zum Nahostkonflikt begrüßt. Er forderte die EU zugleich auf, Druck auf Israel auszuüben, um die Militäraktionen und die Wiederbesetzungen der palästinensischen Gebiete zu stoppen.

Unterdessen hat Israels Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser sein Bedauern über die Militäraktion in Dschenin ausgedrückt, bei der am Freitag vier palästinensische Zivilisten getötet worden waren. Er habe angeordnet, den Vorfall zu untersuchen. Die israelische Polizei nahm einen jüdischen Siedler fest, der an einem Vergeltungsangriff teilgenommen haben soll. Nach mehreren Angriffen auf jüdische Siedlungen und Armeeposten haben palästinensische Sicherheitskräfte gestern 17 Mitglieder einer radikalislamischen Gruppe im Gaza-Streifen festgenommen.

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