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Spielerischer Deutschkurs

Kamil ist fünf Jahre alt. Er erzählt, was er am Morgen erlebt hat: „Ich habe meine Mutter aufgewacht“, sagt er. „Aha. Du hast sie aufgeweckt“, entgegnet Stefanie Mohr. „Ja“, sagt Kamil. „Und ich hab‘ noch was getrinkt.“ „Was hast du denn getrunken?“, wird er daraufhin gefragt. Stefanie Mohr ist Erzieherin in der Wilhelmsburger Kita Kirchdorfer Straße. Sie leistet Sprachförderung im Alltag, ganz ohne Leistungsdruck.

Künftig sollen Kinder wie Kamil – Fünfjährige mit schlechten Deutschkenntnissen – für zwei Stunden in der Woche zum Sprachunterricht an eine Grundschule. So hat es die Hamburger Bürgerschaft am Mittwoch beschlossen. Offen ist bislang jedoch, welche Konsequenzen das zusätzliche Angebot für die bestehenden Sprachprojekte an den Kitas hat.

Deswegen steht die Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten, Trägerin von 173 Kitas, dem Modellprojekt skeptisch gegenüber. „Was wir heute bei den Dreijährigen versäumen, werden wir in zwei Jahren bei den Fünfjährigen nicht mehr nachholen können“, sagte Vorstandsmitglied Hedi Colberg-Schrader gestern. Nach Ansicht von Betgen Hage von der Vereinigung, spricht der gute Draht, den gerade Kindergärten zu eingewanderten Eltern hätten, eher für eine Ausweitung der Kita-Förderstunden: „Die Eltern wollen, dass ihre Kinder gut deutsch sprechen, auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird.“ MAW

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