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Sauber per Knopfdruck

Bremer Studenten haben eine großartige Eintassenspülmaschine entwickelt. Pausen könnten in Zukunft um einen Spülgang länger sein, wenn das Produkt in Serie gehen sollte

Rauch steigt empor. Es riecht angekokelt. Der Student bleibt gelassen

Lehrer können endlich auch die kleinen Pausen genießen. Im Sozialamt wird mindestens ein Fall mehr pro Tag bearbeitet. Und Praktikanten haben auf einmal Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben. Noch ist es nicht soweit, doch ein neues Produkt könnte den Berufsalltag verbessern: Die großartige vollautomatische Eintassenspülmaschine. Nie mehr Zeit darauf verschwenden, dreckige Kaffeetassen zu spülen. Einfach nur die Tasse in die neue Maschine stellen, Knopf drücken und – porentiefrein und blütenfrisch entnehmen.

Konstruiert, geplant und realisiert wurde die perfekte Ergänzung zum vollautomatischen Kaffeeapparat von StudentInnen im vierten Semesters des Fachbereichs Produktionstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen der Uni Bremen. Sechs Arbeitsgruppen hatten im vergangenen Semester jeweils ein Exemplar entwickelt. Am Montag stellten sie in der Fabrikhalle des BIBA (Bremer Institut für Betriebstechnik und angewandte Arbeitswissenschaft) ihre Eintassenspülmaschinen vor.

Die erste Gruppe setzt ihr Gerät „Nonchalance“ auf den Präsentationstisch. Besonders lässig sieht die weiße Maschine in Mikrowellengröße zwar nicht aus, dafür hat sie aber einen integrierten Wassertank und bietet mehrere Spülgänge – bei minimalem Wasserverbrauch (ca. 200 ml pro Tasse). Die Plexiglasklappe wird geöffnet, die schmutzige Tasse kopfüber hineingestellt. Dann startet ein Student das Programm per Knopfdruck. Das Wasser strömt aus den Düsen, langsam beschlägt die Scheibe, das Geräusch der Maschine erinnert an einen Staubsauger. Rauch steigt empor. Es riecht etwas angekokelt. Doch der Vorführerbleibt gelassen: „Die Aufgabe war, eine vollautomatische Maschine zu entwickeln, die auch automatisch abschaltet. Darauf warten wir jetzt.“ Ein Übervorsichtiger reicht trotzdem einen Feuerlöscher, doch alles geht gut. Nach weniger als fünf Minuten stoppt die Spülmaschine. Die Tasse wird entnommen und ist sauber: Das Publikum klatscht begeistert.

„Genial“ nennt Wolfgang Echelmeyer, einer der sechs Betreuer der Gruppen, das, was die StudentInnen im vergangenen Semester geleistet haben. „Wir wollten ein Produkt entwickeln, das es bisher noch nicht gab“, beschreibt er die Motivation, ausgerechnet eine Eintassenspülmaschine zu entwickeln. Ziel der Lehrveranstaltung war es außerdem, die StudentInnen schon früh an die Berufspraxis heranzuführen: Planen, Konstruieren und Fertigen in der Fabrikhalle, anstatt im Hörsaal trockene Mathematik und Mechanik zu pauken.

Der Realitätsbezug ist tatsächlich gegeben. „Jetzt müssen wir überlegen, ob es eine Käuferschicht gibt, und ob man die Eintassenspülmaschine auch für den Markt produzieren kann“, sagt Echelmeyer. Und noch mehr Großartiges ist geplant: Eine Studi-Gruppe will mit ihrer Maschine sogar bei einem Design-Wettbewerb gewinnen. plü

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