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Bye-Bye Honeymoon

Bremens Ehe mit Projektentwickler Köllmann geht in die letzte Phase: Der Wiesbadener Unternehmer will sich aus dem Space Park zurückziehen. Die Hansestadt muss mal wieder millionenschwer in die Bresche springen

Jürg Köllmann hat den Spekulationen ein Ende gemacht: „Dem Space Park geht es schlecht“, sagte er der Welt, „und unserem Unternehmen geht es nicht gut.“ Deshalb verhandele er mit der Stadt Bremen und der Dresdner Bank-Gruppe die Übernahme der Köllmann-Anteile an dem Urban-Entertainment-Center.

Nun verhandelt die Stadt mit dem Immobilienfonds der Dresdner Bank Degi über eine Auffanglösung. Köllmann sollte gemeinsam mit der Münchener KanAm das so genannte Space Center realisieren, die eigentliche touristische Attraktion, die für den anzusiedelnden Einzelhandel erst die zahlungskräftige Kundschaft anziehen soll. Wenn es dazu nicht käme, wäre das Projekt eine gigantische Investitionsruine. Bremen hat bereits über 100 Millionen Euro für Flächensanierung, Betriebsverlagerungen und Infrastruktur ausgegeben, die Degi mindestens die dreifache Summe für Gebäude.

Um diese Investitionen abzusichern, müssten die verbliebenen Projektpartner einerseits Köllmanns 50-prozentigen Anteil an der Space Park Development-Gesellschaft übernehmen, damit das Know-How nicht verloren geht. Andererseits müssten sie die Finanzierungslücke schließen, die Köllmanns Ausstieg aus der Investitionsgesellschaft Space Park KG reißen würde. Die mag aber bisher keiner der Beteiligten beziffern.

Allerdings hätten sowohl Bremen als auch die Degi formale Hürden zu überwinden: Die Degi darf nämlich nur Gebäude finanzieren, nicht aber Unterhaltungstechnik. Der Senat hatte eine Beteiligung an der Space Park KG schon früher verworfen: Als die EU im vergangenen Jahr fest zugesagte Subventionen über 40 Millionen Euro an Köllmann als überhöht monierte, fand man die salomonische Lösung, einen Teil in Form einer Unternehmensbeteiligung zu leisten. Schon damals aber galt die Köllmann AG nicht eben als gesund. Der Senat wäre lieber in die Space Park KG eingestiegen, wäre nicht ein erneutes Veto aus Brüssel gekommen. Die Auflage: Bremen darf nur zu „marktgerechten“ Konditionen investieren, sonst wäre das wiederum als versteckte Investition gewertet worden. In der Space Park KG ist dem Mehrheitseigner Degi (90 Prozent) eine „Vorabrendite“ von 6,61 Prozent garantiert. Die Partner kommen erst danach zum Zuge. Wenn Bremen jetzt einsteigen wollte, müsste man der Degi diese Klausel abhandeln.

Auch mit Köllmann hat die Stadt im Falle seines Ausstiegs noch einiges zu klären: Der Unternehmer hat vor zwei Jahren einen Kredit von 13 Millionen Euro von der Stadt erhalten und bislang nicht zurückgezahlt. Außerdem wurde ein Teil der 40 Millionen Euro Subventionen bereits ausgezahlt. Wie groß dieser Teil ist, wollte der Senat gestern nicht bekanntgeben.

Sicher scheint inzwischen zu sein, dass Bremen deutlich mehr als die bisher als Maximum bezeichneten 140 Millionen Euro in die Hand nehmen muss, um das Projekt zu retten. Auch der Schritt ins Betreiberrisiko ist nicht unwahrscheinlich, wenn Köllmann aussteigt. Dann hätte Bremen doch seinen VEB Mondfahrt, den die SPD partout vermeiden wollte.

Unterdessen präsentiert der Space Park fast täglich neue Vertragsabschlüsse. Gestern wurde der Hamburger Gastronom Frank Stricker als Pächter des „Orbit-Plaza-Cafés“ vorgestellt. Von der Hoffnung auf einen „Ankermieter“ hat man sich dagegen verabschiedet: Mittlerweile wäre man in Gröpelingen auch mit mehreren Einzelhandelshäusern zufrieden, die mittelgroße Flächen abnehmen. Jan Kahlcke

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