: Wirtschaftsminister Müller gibt Gas
Heute will Müller die Übernahme von Ruhrgas durch E.ON genehmigen. Steigende Gaspreise befürchtet
BERLIN taz/dpa ■ Europas zweitgrößter Energiekonzern E.ON darf gegen den Willen der Wettbewerbshüter künftig den deutschen Gasmarkt beherrschen. Wie aus der Regierungskoalition in Berlin verlautete, wird Bundeswirtschaftsminister Werner Müller dem Düsseldorfer Konzern die Übernahme des Gaskonzerns Ruhrgas unter Auflagen erlauben. Verbraucherschützer warnen deshalb vor einem drastischen Preisanstieg für private Haushalte. E.ON will die Essener Ruhrgas für etwa 10 Milliarden Euro komplett übernehmen. Es wäre die sechste Ministererlaubnis in der Geschichte der Bundesrepublik, die letzte gab es 1989.
Als Voraussetzung für die Genehmigung müssen die beiden Konzerne dem Vernehmen nach ihre Beteiligung an dem ostdeutschen Energieversorger VNG aufgeben sowie Konkurrenten einen besseren Marktzugang einräumen, hieß es. Minister Müller hatte die Entscheidung seinem Staatssekretär Alfred Tacke übertragen, um nicht in den Verdacht der Befangenheit zu geraten. Müller war früher beim E.ON-Vorläufer Veba beschäftigt. Mit der Großfusion und den daraus resultierenden Marktpositionen soll Deutschlands größter Energiekonzern fit werden für den Weltmarkt.
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