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Ballast für die Republik

Bundestag beschließt Bau der Fassade des Stadtschlosses von König Friedrich I. von Preußen. Dem Palast der Republik des DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker droht damit der Abriss

BERLIN taz ■ Berlin soll nach dem Willen des Deutschen Bundestags wieder ein Stadtschloss nach historischen Vorbild erhalten. Das Parlament beschloss gestern Abend mit deutlicher Mehrheit, einen Neubau mit der alten barocken Fassade des Schinkel-Baus von 1716 bauen zu lassen. Dem Palast der Republik, in dem bis 1989 das DDR-Parlament tagte, droht damit der Abriss.

Die Abgeordneten entschieden sich ohne Fraktionszwang. Der SPD-Abgeordnete Eckhardt Barthels warnte in der Debatte vergeblich vor einer Festlegung auf die historische Größe. Er plädierte für einen Architektenwettbewerb ohne Festlegung auf eine historische Lösung. Der Vorsitzende der Baukommission, Dietmar Kansy (CDU), setzte sich dagegen leidenschaftlich für das Hohenzollern-Schloss ein. „Da fehlt einfach das Herz der Stadt“, sagte er zum jetzigen Zustand.

Ob und wann der Neubau mit Barock-Fassade gebaut wird, steht auch nach der Bundestagsentscheidung nicht fest. Zunächst soll nun eine Arbeitsgruppe die Empfehlungen auf ihre Machbarkeit überprüfen. Danach ist ein Architekturwettbewerb geplant, und schließlich muss ein Investor gefunden werden. Ein Neubau des 1950 unter Walter Ulbricht gesprengten Gebäudes kann voraussichtlich frühestens in drei Jahren beginnen.KLH

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