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Abi nach zwölf Jahren

Ein politisches Lieblingsprojekt

Schon im Koalitionsvertrag haben sich CDU, FDP und Schill-Partei auf das Abitur nach zwölf Jahren festgelegt und einander auch gleich versprochen, dass die neue Regelung für alle gelten soll, die ab 2002 die fünfte Klasse besuchen. „Damit unsere Schüler auch international konkurrenzfähig sind“, begründet Bildungssenator Rudolf Lange (FDP). Weil die Schüler die gleiche Zahl von Unterrichtsstunden in einem Jahr weniger absolvieren müssen, kostet das Projekt acht Jahre lang mehr Lehrerstellen, bevor dann ein Jahrgang komplett wegfällt und die Maßnahme kostenneutral wird. Weil Lange für das Turboabi jedoch keine zusätzlichen Stellen zur Verfügung gestellt hat, hat es dagegen heftige Proteste von Lehrern, Eltern und Schülern gegeben. Sie richteten sich gegen die ihrer Ansicht nach völlig überstürzte und planlose Umsetzung. Auf die Vorschläge der Gewerkschaften, die Schulzeitverkürzung einige Jahre aufzuschieben, weil dann die Schülerzahlen wieder ab- statt wie momentan zunehmen, ist Lange nicht eingegangen. Denn in drei Jahren wird wieder gewählt. SAN

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