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Streik bei Otto

Einzelhandel: Belegschaft legte gestern in Bramfeld die Arbeit nieder. Tarif-Verhandlungen ruhen

Beschäftigte des Hamburger Otto-Versands sind gestern einem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di gefolgt. In der Frühschicht seien rund 200 MitarbeiterInnen von insgesamt 3000 der Arbeit ferngeblieben, berichtete ein Sprecher des Versandhauses. Das entspreche dem gewerkschaftlichen Organisationsgrad von unter zehn Prozent der Belegschaft. Auch die Nachmittagsschicht war in ähnlichem Ausmaß betroffen. Dadurch sei es insgesamt zu leichten Verzögerungen im Betriebsablauf gekommen, ergänzte der Sprecher. Eine Gewerkschaftssprecherin sprach von einer guten Resonanz auf den Streikaufruf.

Nach Streiks im Hamburger Lebensmitteleinzelhandel und bei Kaufhäusern hatte die Gewerkschaft ihren Arbeitskampf auf den Versandhändler ausgedehnt. Im Tarifkonflikt des Hamburger Einzelhandels gibt es nach der vertagten vierten Verhandlungsrunde noch keinen Termin für ein erneutes Zusammenkommen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter. ver.di fordert für die 65.000 Beschäftigten des Hamburger Einzelhandels 6,5 Prozent mehr Einkommen, die Arbeitgeber haben 1,7 Prozent angeboten.

„Für die Beschäftigten im Einzelhandel geht es um bares Geld“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Ulrich Meinecke. Er erwarte, dass die Arbeitgeber baldmöglichst ein Angebot „mit einer Drei vor dem Komma“ vorlegten. LNO/TAZ

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