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Rabin-Tochter tritt aus Protest zurück

Israels Vizeverteidigungsministerin: Politik der „nationalen Einheit“ ist am Ende

TEL AVIV dpa ■ Aus Protest gegen die israelische Regierungspolitik will die stellvertretende Verteidigungsministerin Dalia Rabin-Peelosof (Arbeitspartei) zurücktreten. Die 51-Jährige begründete ihren Schritt nach Berichten vom Dienstag mit der Politik der Regierung Scharon, die die Friedenspolitik ihres 1995 von einem jüdischen Fanatiker ermordeten Vaters, Jitzhak Rabin, nicht fortsetze. Aus diesem Grund könne sie nicht guten Gewissens Teil der großen Koalition mit Scharons Likud-Partei bleiben. Rabin-Peelosof wollte gestern zunächst keine offizielle Stellungnahme abgeben, da sie Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser erst am Abend ihr Rücktrittsgesuch überreichen wollte. In einem Brief an Ben-Elieser, der ebenfalls der Arbeitspartei angehört, schrieb sie, sie stimme der politischen Linie der Regierung nicht zu, die keinen „politischen Horizont“ für Verhandlungen mit den Palästinensern habe. Nach ihrer Einschätzung sei die Regierung der nationalen Einheit „am Ende angelangt“. Rabin-Peelosof hatte das Amt im März vergangenen Jahres übernommen. Ihr Rücktritt wird als weiterer Rückschlag für die angeschlagene Arbeitspartei angesehen, aus der bereits zahlreiche Mitglieder ausgetreten sind.

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