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Kampf ums Geld

Sozialbehörde will in der Behindertenhilfe umverteilen, aber nicht sparen. Stiftung Alsterdorf soll künftig fünf Millionen Euro pro Jahr abgeben

Hamburgs Einrichtungen der Behindertenhilfe stehen vor einem Verteilungskampf. Im Gespräch ist, dass die Evangelische Stiftung Alsterdorf von ihrem Budget ab 2005 fünf Millionen Euro an andere Einrichtungen abgeben soll.

Hintergrund ist ein Gutachten, das die Behörde für Soziales und Familie bei der Universität Tübingen in Auftrag gegeben hat. Anlass war eine Neufassung des Bundessozialhilfesgesetzes. Untersucht wurden alle Hamburger Einrichtungen, die sich um Behinderte kümmern: Wer bekommt wie viel Geld? Wer betreut wie viele Behinderte? Und wie hilfebedürftig sind diese Menschen?

„Dabei ist herausgekommen, dass es ein Ungleichgewicht gibt zwischen großen Einrichtungen, die sehr gut ausgestattet sind, und kleinen Einrichtungen, die weniger kriegen, obwohl sie überdurchschnittlich viele besonders Hilfebedürftige betreuen“, erklärt Anika Wichert, Sprecherin der Behörde.

„Leidtragender ist die Stiftung Alsterdorf, denn die ist personell sehr gut ausgestattet, betreut aber nicht überdurchschnittlich viele besonders hilfebedürftige Menschen“, sagt Wichert. Wer von der Umverteilung profitiert, sei noch unklar, „das Rauhe Haus wird vermutlich dazugehören“, sagt sie und beteuert, dass es sich bei dem Projekt um kein Sparvorhaben, sondern um eine gerechtere Verteilung handelt.

Die Stiftung Alsterdorf, die mit 1200 Betreuungsplätzen der größte Anbieter in diesem Bereich ist, wehrt sich gegen den Vergleich: „Die hoch qualifizierten und individuell auf die Menschen mit besonders hohem Betreuungsbedarf zugeschnittenen und teilweise einmaligen Dienstleistungsangebote sind nur mit einem sehr differenzierten Stellenschlüssel zu gewährleisten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Senke die Behörde den Etat, hätte das eine „Absenkung der Standards für fast die Hälfte der Menschen mit Behinderungen in Hamburg zur Folge“. san

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