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Meinung sagen

Bürgermeister von Beust empfängt Bischöfin Maria Jepsen erstmals offiziell im Rathaus

Gut neun Monate nach dem Regierungswechsel in Hamburg kommt es zum ersten offiziellen Gipfeltreffen zwischen den Spitzen von Staat und Kirche. Morgen Mittag empfängt der christdemokratische Bürgermeister Ole von Beust die Evangelische Bischöfin Maria Jepsen im Rathaus. Vorgesehen sei „ein Meinungsaustausch über beiderseits interessierende Fragen“, so des Regierungschefs Pressesprecher Christian Schnee. Es gehe darum, „das Verständnis zwischen Stadt und Kirche zu fördern“. Ein „allgemeines Hintergrundgespräch ohne feste Tagesordnung“ nennt Jepsens Sprecherin Ulrike Murmann den Termin.

Ein unverbindliches Plauderstündchen dürfte das Gespräch, um das Jepsen laut Murmann bereits „vor längerer Zeit gebeten“ hatte, dennoch nicht werden. Zu deutlich hatte die am 28. April von der Nordelbischen Synode für weitere zehn Jahre in ihrem Amt bestätigte Bischöfin in den vergangenen Monaten mehrfach die Politik des Schwarz-Schill-Senats kritisiert.

So prangerte die 57-Jährige bereits Mitte Februar dessen Sparwut im Sozialbereich an. „Es darf nicht sein“, hatte sie Senatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) öffentlich vorgehalten, zwei Frauenhäuser zu schließen. Frauen bräuchten „auch heute noch besondere Unterstützung von Staat und Kirche“.

Zudem hatte Jepsen vor „schleichenden Veränderungen“ unter dem Deckmantel der inneren Sicherheit gewarnt. Und auch die Volksinitiative gegen eine erweiterte Sonntagsöffnung im Einzelhandel hatte die Kirche aktiv unterstützt.

Wenn die Bischöfin jetzt mit dem Bürgermeister einer C-Partei unter vier Ohren redet, sagt Jepsens Sprecherin Murmann, werde sie „sicherlich deutlich machen, wie die Kirche über die jetzige Situation in Hamburg denkt“. SMV

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