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Sachsens Infrastruktur am Boden

Im Freistaat sind 740 Kilometer Straße zerstört. Äcker weggespült. Abwässer fließen ungeklärt in Elbe

DRESDEN dpa ■ Während die Pegelstände des Hochwassers in Sachsen langsam wieder zurückgehen, ziehen die Behörden des Freistaats erste Bilanz der gewaltigen Sachschäden, die die Flut hinterlassen hat. Nach Schätzungen sind in dem Bundesland 740 Kilometer Straße und 180 Brücken zerstört worden. Diese Erhebungen schließen jedoch das Elbtal noch nicht ein. Die Bahn musste 538 Kilometer Schienenweg wegen Zerstörungen stilllegen – etwa 20 Prozent des sächsischen Netzes.

Die Fluten haben der sächsischen Landwirtschaft einen finanziellen Schaden von mindestens 200 Millionen Euro verursacht. „Ganze Äcker wurden weggespült“, so ein Sprecher des Sächsischen Landesbauernverbandes gestern. Die Umweltorganisation Greenpeace befürchtet zudem, dass die Fluten den Bauern auch ein gravierendes Umweltproblem gebracht haben: „Öl und andere Schadstoffe versickern auf den Äckern und bleiben im Boden“, so ein Greenpeace-Mitarbeiter.

Viele kommunale Klärwerke in den betroffenen Regionen von Sachsen stehen noch unter Wasser und mussten vom Netz genommen werden. Allein in der Landeshauptstadt Dresden gelangen seit vergangenem Freitag die Abwässer von über einer halben Million Menschen ungereinigt in den Fluss. Unmittelbare Gefahr bestehe jedoch nicht. „Es ist nicht so gravierend, dass man einen Umweltalarm auslösen müsste“, so Torsten Fiedler, Sprecher der Dresdner Stadtentwässerung gestern.

Im Erzgebirge wurde die Bevölkerung zeitweise dazu aufgerufen, Trinkwasser nur in Flaschen zu kaufen. In Freiberg hatte das Gesundheitsamt dringend empfohlen, den Hautkontakt mit dem Überschwemmungswasser möglichst zu vermeiden. Lebensmittel, die mit der Flüssigkeit in Berührung gekommen sind, sollten entsorgt werden.

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