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Neue Vorstöße der Israelis

Einmarsch der israelischen Armee im Gaza-Streifen gefährdet Rückzugsplan

GAZA/JERUSALEM afp/ap/dpa ■ Neue Vorstöße der israelischen Armee haben den mit den Palästinensern vereinbarten Rückzugsplan aus den besetzten Gebieten weiter in Frage gestellt. Beim israelischen Einmarsch in Chan Junis im südlichen Gaza-Streifen wurde gestern Morgen ein Palästinenser getötet, vier weitere wurden verletzt. Die Militäraktion im Flüchtlingslager Chan Junis war die Reaktion auf einen Mordanschlag der Hamas-Bewegung, dem am Vortag ein israelischer Soldat zum Opfer fiel.

Die Truppen rückten am Morgen in Chan Junis ein. Sie zerstörten zwei mehrstöckige Gebäude, dabei wurde ein 24-Jähriger von Splittern tödlich getroffen. Acht kleinere Häuser wurden schwer beschädigt. Damit verloren den Angaben zufolge rund 100 Personen ihre Wohnung.

Nach der Tötung von Mohammed Sadaat, dem Bruder des Chefs der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) im Westjordanland, rief der PFLP-Gründer Habasch militante Anhänger zur Torpedierung der jüngsten Sicherheitsabkommens mit Israel auf. Die PFLP hatte bereits am Dienstag Israel Vergeltung angedroht. Habasch teilte nunmehr in Damaskus mit, die Tötung Sadaats zeige, dass der Kampf gegen den jüdischen Staat verstärkt und das Sicherheitsabkommen blockiert werden müsse.

Trotz der Zwischenfälle wollen Israelis und Palästinenser laut Militärrundfunk über einen israelischen Abzug aus Hebron beraten. Die jüdischen Siedler warnten vor einer Übergabe der Stadt. Die 600 Siedler, die unter 120.000 Palästinensern in der Stadt lebten, seien dann „den Terroristen ausgeliefert“. Scharon relativierte die getroffenen Vereinbarungen: Israel habe bislang lediglich „ein paar Jeeps aus Bethlehem abgezogen“, wurde er im Rundfunk zitiert.

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