: Bombe stoppt Wissbegier
Einzige Mädchenschule im afghanischen Ghazni schließt nach Explosion und Drohungen der entmachteten Taliban
KABUL rtr ■ Nach einer Explosion und Drohungen von Taliban-Anhängern bleibt die einzige Mädchenschule der afghanischen Stadt Ghazni vorerst geschlossen. „Schülerinnen und Lehrerinnen haben zu viel Angst, hinzugehen“, sagte der Restaurantbesitzer Shireen Agha. Zunächst sei in der Schule eine Bombe explodiert, die einige Klassenzimmer stark beschädigt habe, so Agha. Dann seien Flugblätter aufgetaucht, in denen den Frauen und Mädchen der Tod angedroht worden sei, sollten sie die Schule wiedereröffnen. „Auf den Flugblättern stand, dass die Taliban nicht verschwunden sind“, berichtete Agha. „Da stand: ‚Wir sind hier! Wir töten alle Frauen, wenn sie zur Schule kommen!‘ “ Die Bewohner vermuteten deshalb, dass auch die Bombe von den Taliban gelegt worden sei. Während der fünfjährigen Herrschaft der radikalislamischen Taliban war Frauen jede Teilnahme am öffentlichen Leben verboten, auch der Schulbesuch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen