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Wuhan ruft Notstand aus

Lage in Chinas Hochwassergebieten leicht entspannt, doch für Entwarnung ist es zu früh: Neuer Regen droht

PEKING/DONGTING-SEE epd/dpa/rtr ■ Wegen des Hochwassers im Jangtse haben die Behörden der zentralchinesischen Millionenstadt Wuhan den Notstand ausgerufen. Schwere Regenfälle hätten den Wasserpegel über die Gefahrenmarke ansteigen lassen, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua gestern. Damit habe der Fluss zum fünften Mal seit 1865 im August diese Marke überstiegen. Mehrere tausend Bewohner hätten begonnen, die Deiche der Sieben-Millionen-Stadt zu verstärken. Deutschland schickt 600.000 Sandsäcke nach Wuhan. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes übernimmt die Bundesregierung die Kosten in Höhe von rund 340.000 Euro.

Derweil hat sich die Lage flussaufwärts am Dongting-See etwas entspannt. Dort ist der Höhepunkt der Flutwelle Fernsehberichten zufolge vorüber. Das Wasser in dem 2.700 Quadratkilometer großen See begann am Wochenende leicht zu fallen. Die Gefahr für die zehn Millionen Menschen der Region ist aber nicht gebannt, weil die Deiche mürbe zu werden drohen. Zudem wurden für die nächsten zwei Tage neue Regenfälle erwartet. Hunderttausende Anwohner mussten vorige Woche ihre Häuser verlassen.

Der See dient als Überlaufbecken des Jangtse, der jeden Sommer Hochwasser führt. Der Bevölkerungszuwachs hat dazu geführt, dass zu viele Menschen am Ufer Häuser bauen und Felder kultivieren. So ist die Fläche des Sees binnen 50 Jahren um etwa 40 Prozent geschrumpft.

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