: Launen der Nordsee
Die große Flut von 1962
Im Vergleich zu Hamburg war Bremen vom Schicksal „gütig behandelt worden“, sagte Bürgermeister Adolf Ehlers. Dennoch: Die Bilanz der Sturmflut in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 war verheerend. Sieben Tote waren zu beklagen, alles Ältere, die nicht die Kraft hatten, sich vor den einströmenden Wassermassen in Sicherheit zu bringen, etwa 1.000 Bremer wurden von Feuerwehr und THW geborgen. Vor allem die Neustadt, Woltmershausen, Niedervieland und Huchting, wo 62.000 Sandsäcke verbaut wurden, waren betroffen. Die 2.000 Evakuierten sollten in der Turnhalle Buntentorsteinweg und in den Schulen Bunnsackerweg, Hohwisch und Rechtenflether Straße unterkommen.
In Bremen wurden 50 Quadratkilometer Land überschwemmt. Schaden der Nordsee-Sturmflut: 42 Millionen Mark.
Noch beim Besuch Gerhard Schröders in Bremen in der vergangenen Woche sagte Ex-Bürgermeister Hans Koschnik „Sowas wie 1962 kann hier bei uns nicht mehr passieren.“ Tatsächlich sind die Deiche seitdem zweimal erhöht und außerdem die Sperrwerke an Hunte, Ochtum und Lesum gebaut worden.
Die Sperrwerke sollen das Schlimmste verhindern, gelten aber gleichzeitig auch als Schwachpunkte im System. Der Grund: Dort wo Deiche und das Beton der Sperrwerke zusammentreffen, vermuten Experten potentielle Bruchstellen. ksc
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