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Statistik-Tricks

Schuldnerberatung: ver.di wirft Sozialbehörde vor, mit manipulierten Zahlen Privatisierungspolitik zu machen

Die Hamburger Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wirft der Sozialbehörde vor, mit manipulierten Statistiken Politik zu machen. Die Behörde arbeite mit falschen Zahlen, um die Schuldnerberatung der Bezirksämter zu diskreditieren und als ineffektiv darzustellen, behauptet ver.di-Fachbereichsleiterin Sieglinde Friess.

In einer Senatsdrucksache der Behörde wird empfohlen, die gesamte Schuldnerberatung den Bezirksämtern wegzunehmen und zu privatisieren. Hierzu werden Vergleichszahlen genannt, nach denen die freie Konkurrenz, zum Beispiel die Diakonie oder die Verbraucherberatung, erheblich besser abschneiden.

Ver.di hat diese Zahlen unter die Lupe genommen und gegengerechnet und kommt zu einem ganz anderen Resultat als die Behörde. Danach gehe die vom Senat präsentierte Fallkostenberechnung von falschen Voraussetzungen aus. So habe man Werte aus dem Jahr 2001 miteinander verglichen, als die zuständigen SchuldnerberaterInnen der Bezirksämter noch große Probleme mit der für die Beratung eingeführten Software hatten. Diese Probleme seien 2002 bereinigt, doch darauf gingen die Senatsberechnungen nicht mehr ein. Nehme man das bisherige Jahr 2002 als Maßstab, arbeiteten die Bezirke sogar billiger als die privaten MitbewerberInnen.

„Der Senat will aus ideologischen Gründen privatisieren und begründet dies mit Zahlenlügen“, sagt Friess. Die Senatsdrucksache bezeichnete sie als einen „politisch bewussten Akt, um Meinungsmache gegen die bezirklichen Stellen zu betreiben“.

PETER AHRENS

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