: Milizenkritiker in Nigeria ermordet
BERLIN taz ■ In Nigeria ist der Regionalvorsitzende der Anwaltskammer für den Südosten des Landes ermordet worden. Bewaffnete Männer töteten Barnabas Igwe am Sonntagabend mit Gewehren und Macheten in Onitsha im Bundesstaat Anambra, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Anwaltskammer machte die „Bakassi Boys“ verantwortlich. Die „Bakassi Boys“ sind eine südostnigerianische Jugendmiliz, die in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der lokalen Behörden gegen das organisierte Verbrechen vorgegangen ist, aber auch Regierungskritiker ins Visier nimmt. Igwe hatte letzte Woche den Gouverneur von Anambra zum Rücktritt aufgefordert, weil er die Milizionäre bezahle, nicht aber die Staatsangestellten. Außerdem hatte er eine Einigung zwischen Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo und der Familie des toten Militärdiktators Sani Abachas kritisiert, wonach die Familie 100 Millionen Dollar von Abachas illegal angehäuftem Auslandsvermögen behalten darf. D.J.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen