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Spuren des Terrors

Deutscher in Indonesien festgenommen. Razzia fördert Anschlagspläne zutage. CIA und US-Armee wollen im Jemen nach al-Qaida fahnden

BERLIN rtr/dpa/afp ■ Die indonesische Polizei hat einen Deutschen festgenommen, der mit einem mutmaßlichen Planer von Anschlägen zum Jahrestag des 11. September Kontakt gehabt haben soll. Der Verdächtige werde seit Dienstag verhört, teilte ein Sprecher gestern in Jakarta mit. Die Polizei hatte den Deutschen arabischer Abstammung zufällig gefunden. Er saß wegen Verstoßes gegen Einreiseregeln in einem Internierungslager. In seiner Wohnung fand die Polizei Pläne für Gewalttaten in Indonesien. Die Ermittler vermuten, er hatte Kontakt zu Omar al-Faruk. Faruk soll gestanden haben, Anschläge auf US-Botschaften in Asien geplant zu haben. Er wurde im Juni in die USA ausgeliefert.

Indes sollen der US-Geheimdienst CIA und die US-Streitkräfte eine größere Antiterroroperation im Jemen planen. Bei der verdeckten Ermittlung werde es darum gehen, im Jemen abgetauchte Mitglieder des Terrornetzes al-Qaida von Ussama Bin Laden aufzuspüren und festzunehmen, berichtete der US-Sender ABC. Die Regierung des Jemen sei zwar bisher gegen ein amerikanisches Vorgehen gegen mutmaßliche Terroristen im eigenen Land eingestellt, aber es gebe Gespräche mit US-Vertretern darüber. Das Pentagon gab keine Stellungnahme dazu ab.

Der arabische Fernsehsender al-Dschasira hat die Freilassung eines seiner Mitarbeiter gefordert, der auf dem US-Stützpunkt Guantánamo auf Kuba festgehalten wird. Der sudanesische Kameramann Sami Moheddine al-Hadsch sei im Dezember in Afghanistan von US-Soldaten festgenommen worden. Er werde verdächtigt, al-Qaida anzugehören. Al-Dschasira erklärte, eventuell handle es sich um eine Verwechslung, da al-Hadsch dem sudanesischen Außenministerium zufolge vor zwei Jahren seinen Pass als verloren gemeldet habe. Ein Al-Qaida-Mitglied könne den Pass gestohlen haben.

Isaf-Soldaten in Afghanistan haben möglicherweise einen Anschlag auf ihren Luftwaffenstützpunkt in Bagram verhindert. Zwei Pakistaner mit einem Tankwagen voller Benzin und Dynamit seien bereits am Wochenende kurz vor Kabul festgenommen worden, teilte ein Isaf-Sprecher mit. Zehn Tage zuvor habe die Isaf entsprechende Geheimdienstinformationen über den Lkw aus Pakistan erhalten.

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