: Bitte ankreuzen!
Das mit dem Wählen höret nimmer auf: Auch für die Party danach kann man durchaus in Entscheidungsnöte kommen
Da hat man nun seine Kreuze geschlagen, dann will man auch wissen, was damit passiert. Ruhig in etwas geselligerer Runde, schließlich war es in der Wahlkabine einsam genug. Was die Entscheidungsnot natürlich nur wieder in den Partybereich fortschreibt. Aber mit einem flotten Fortbewegungsmittel (das Fahrrad tut da seine Sache gut) ist durchaus ein Panaschieren möglich. Nur eine kleine Auswahl an Wahlpartys: In der Neuköllner Traumfabrikberlin können ab 16 Uhr an den Fernsehmonitoren (im Ausstellungsraum „Für Mutti …“) die Hochrechnungen verfolgt werden; als Entscheidungshilfe für den Weg in die Braunschweiger Straße 55 lockt man mit We and some Funk, mit zwölf Musikern so üppig besetzt wie ein kleines Kabinett. Natürlich kann man auch im Tränenpalast an der historischen Demarkationslinie Bahnhof Friedrichstraße televisionär auf die Ups und Downs gucken: Auf Großleinwänden wird ab 17 Uhr die Entscheidung übertragen. Gleichfalls mittig das volle Programm findet man bei der Flora & Fauna-Wahlparty in der Monbijoustraße 1: Von versierten Fachkräften werden Wahlplakate zu Kunst verarbeitet, und bei der Essenswahl mag man dem Entscheidungstrieb mit Pasta nach der politischen Farbenlehre nachgehen. Kataloge von den schönsten Auswanderungszielen liegen auch schon mal auf. Ab 16 Uhr. Wer noch mehr an Frust oder Freude in der Kehle zu spülen hat: Zur späteren Sunde, nach der Raubkopievorstellung von „Der Kandidat“, darf gegen 22 Uhr im volksbühnischen Prater synchron getrunken werden. Feuchte Filme wie „Flipper“ und „Der weiße Hai“ helfen. Karaoke-Schlucken mit gleichfalls einschlägigem Filmmaterial lockert die Stimmung weiter auf. War Wahl. Aber davon geht doch die Welt nicht unter.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen